Hamburg vom Wasser aus denken.

Die Wasserflächen und Uferzonen der Elbe, Alster, Bille und der vielen kleineren Flüsse, Bäche, Fleete sowie die Hafenbecken und Kanäle bilden ein eigenes Raumsystem in der Stadt. Ein ganzheitlicher Blick von hier auf die Stadt exisitert nicht. Deswegen machen wir Expeditionen übers Wasser nach Hamburg.

Und hier findet sich das laufend aktualisierte Logbuch davon.

Wasser prägt Hamburg in besonderer Weise. Und wie nur wenige Städte hat Hamburg eine enorme Heterogenität und Vielfalt des Wassers in Typ und Nutzung.

Nach einem jahrzehntelangen Fokus der Stadtentwicklung auf die Transformation der städtischen Wasserkanten (z.B. Hafen City) scheinen nun auch die Wasserflächen selber einem Transformationsprozess zu unterliegen: Künstlerische Initiativen, wie z.B. der Verein für mobile Machenschaften, der Hallo: e.V. , die Geheimagentur und das Archipel setzen sich mit der Aneignung des Wasserraums in performativer Art auseinander. Mehrere Hausbootsiedlungen, schwimmende Restaurant-Projekte und visionäre Überlegungen, wie das Alpenwiese-Projekt von BIG Architektur aus dem Jahr 2009 verdeutlichen ein Interesse, den Wasserraum selbst erlebbar zu machen. Der Abbau des Zollzauns im Spreehafen im Jahr 2010, die Diskussion um den Mittleren Freihafen, die Umnutzung der Wasserkunst Insel Kaltehofe und zukünftig die geplanten Entwicklungen im Hamburger Osten stehen für ein verändertes Nutzungsbedürfnis und ein verstärktes gesellschaftliches Interesse das Wasser zugänglich machen zu wollen. Gleichzeitig entwickeln verschiedene Naturschutz-Aktionsbündnisse und die Stiftung Lebensraum Elbe Strategien und Projekte um den ökologischen Zustand der Gewässer zu verbessern. Die Anforderungen an die Wasserflächen sind dabei im Spannungsfeld zwischen Ökologie, Kommerzialisierung und Gemeingut vielfältig und oft widersprüchlich.